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  • On the Town - Best Regards from New York!

    2004.11.15 17:00

    석찬일 조회 수:2862 추천:31

    Best Regards from New York!

    Es muss nicht immer die West Side Story sein! Selten dürfte das hundertjährige Opernhaus am Kleinen Kiel so geswingt haben, wie in der Premiere von Leonard Bernsteins Musical "On the Town". Für die Unterhaltung des Publikums werden keine Mühen gescheut, es werden ganze Schiffsrümpfe, U-Bahn-Waggons und sogar ein veritables Dinosaurierskelett auf die Bühne gefahren (Bühnenbild von Norbert Ziermann). Unter Aufbietung der Kräfte aller Sparten des Theaters rundet sich das Bild mit Tanz, Gesang und Schauspielkunst zu einem packenden Abend, der das Zeug zu einem ganz großen Renner der Spielzeit hat!

    Nüchtern betrachtet muss man feststellen, dass unter der neuen Intendanz eine gewisse Tendenz zu Materialschlachten auf den Bühnen der Landeshauptstadt Einzug gehalten hat. Das Übermaß an Bildern auf der Szene und der ruhelose Wechsel zwischen den Schauplätzen hält den Zuschauer vor allem im ersten Teil des Abends in Atem. Wenn aber das Ensemble ein derartiges Showpotential entwickelt wie am Premierenabend, wenn Sänger, Schauspieler, Tänzer und Musiker mit spielerischer Leichtigkeit Hand in Hand arbeiten, wenn hochkarätige Gäste in einer üppigen Inszenierung (Regie: Georg Köhl) für große und auch nachdenkliche Momente sorgen, dann kann sogar die manchmal etwas kapriziöse Tonanlage das Vergnügen an der Vorstellung in keiner Weise trüben. Und das Theater in der eigenen Stadt hat gegenüber den kommerziellen Musical-Theatern z.B. im Ruhrpott ja unter anderem den entscheidenden Vorteil: Wenn die Begleitung ein Detail gesehen hat, dass man in der Fülle der Eindrücke partout nicht mitbekommen hat, dann geht man beizeiten einfach noch einmal in die Vorstellung!

    Die Handlung von On the Town ist schnell erzählt und von geradezu klassischer Einfachheit: Drei Matrosen (glaubhaft und überzeugend: Mirko Janiska, Anthony Gebler und Alexander Franzen) stürmen zu einem eintägigen Landurlaub in New York an Land und begeben sich auf die Suche nach einem Mädchen, in dessen Bild auf einem U-Bahn-Plakat sich einer von Ihnen verliebt hat. Die besagte Ivy Smith wird gefunden, wieder verloren und zum Traumbild idealisiert. Ein Traum mit dem die Wirklichkeit letztlich nicht mithalten kann. Oder doch? Wir werden es nicht erfahren, denn die Sonne geht auf und der Landurlaub geht zu Ende.

    Unter der luxuriösen Leitung durch den Generalmusikdirektor Georg Fritzsch pulsiert die kontrastreiche und eingängige Musik von Leonard Bernstein voller Kraft und Dynamik vom Graben auf die Bühne. Dort wird sie von Ralf Rossa in eine ganz selbstverständliche Choreografie umgesetzt, die die große Zahl der Mitwirkenden auf der Bühne in natürlicher und eleganter Weise durch das Geschehen bringt und professionelle Tänzer genauso wie Chor und Solisten einbezieht. Das Ballettensemble leistet dabei nicht nur in der surrealen tänzerischen Umsetzung des amerikanischen Traums im Pas de deux von Michelle Fernandez Yamamoto und Stefan Späti Großes. Die getanzte Verleihung der Würde der Miss U-Bahn ist einfach ein kleines Meisterstück. Viele kleine Details und Geschichten bringt auch der Chor auf die Bühne, der gesanglich und darstellerisch eine genau so gute Figur macht wie in den peppigen 50er-Jahre-Kostümen von Gabriele Jaenecke. Einige Chormitglieder können in diversen dankbaren Nebenrollen auch komödiantische Glanzlichter setzen, wie zum Beispiel Andrzej Bernagiewicz als durchgeknallter Dinosaurierforscher.

    Eröffnet und abgeschlossen wird der Abend mit Gänsehaut-Gospel von Trond Gudevold, der ganz tief unter die Haut geht. Unter den drei Mädchen, die die Matrosen in der Stadt kennen lernen, besticht vor allem Claudia Iten als kaltblütige Forscherin Claire mit sattem Gesang und unwiderstehlichem komischen Talent. Christina Fry bringt als entschlossene Taxifahrerin Hildy echtes amerikanisches Flair in die Vorstellung ein und ist auch gesanglich ein wahrer Hauptgewinn. Michaela Ische in der Rolle der vielgesuchten Ivy Smith schließlich weiß darstellerisch und mit akrobatischen Einlagen zu überzeugen. Komische Akzente setzen Ks. Attila Kovács und Nora König stellvertretend für die im Leben Sitzengelassenen und Zuspätgekommenen.

    Faszinierend, wie Dirk Schäfer die letztlich überflüssige Rolle des Conférenciers mit Leben erfüllt. Mit seiner großen Bühnenpräsenz dominiert er teilweise die Szene. Da genügt eine Geste, um von Bedrohlichkeit bis Drolligkeit alles auszudrücken. Ein großes Glück ist auch die Besetzung der Gesangslehrerin mit Marita Dübbers, die auf ganz andere Weise aber nicht minder erfolgreich das Publikum im Griff hat. Mit Mut zur Karikatur, Stimmkraft und Witz kann sie sich die Sympathie der Zuschauer auch in dieser kleinen Rolle sofort sichern.

    Und als wäre dies alles noch nicht genug, so bietet das Theater auch noch Georgette Dee für zwei, drei Lieder als Nachtclubsängerin auf. Eine kleine Rolle, die allein schon den Besuch des Abends lohnt, wenn man erleben kann, mit wieviel Bühnengespür, Musikalität und Erfahrung Gesang auf die Bühne gebracht werden kann! "On the Town" wird übrigens auch zwei Mal am Silvesterabend gespielt...


    sema
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