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  • La Gioconda - sema

    2005.10.04 01:45

    석찬일 조회 수:3138 추천:30



    Außer dem Bedürfnis, schleunigst nach Venedig, dem Schauplatz von Amilcare Ponchiellis Oper "La Gioconda" aufzubrechen, blieben bei der neuen Premiere im Opernhaus keine Wünsche offen. Wie bei konzertanten Aufführungen nicht unüblich, war das Haus leider nicht voll besetzt. Wer aber den Weg in den Musentempel gefunden hatte, war begeistert von den Klanggebäuden, die von einem blendend aufgelegten Orchester unter der engagierten Leitung von Johannes Willig, dem beeindruckenden Chor und einer großartigen Sängerschar geschaffen wurden. Standing ovations für große Oper!


    Es ist ein düsteres und beklemmendes Venedig, das in "La Gioconda" beschrieben wird. Die Protagonisten sind in einem verwirrenden Netzwerk der Gefühle verstrickt und müssen sich vor der Inquisition vorsehen, die die freie Entfaltung der Venezianer fast unmöglich macht. Und doch gibt es in der Handlung kurze Phasen des Glücks, Rufe der Gondoliere, Mondlicht über der Lagune neben Grausamkeit, Intrigen und Mord. Mit Hilfe der über der Bühne eingeblendeten Texte lässt sich die spannende Handlung auch ohne Italienischkenntnisse gut verfolgen.

    Keine Dekoration, das Orchester auf der Bühne, die Solisten in festlicher Kleidung vor Notenpulten direkt neben dem Dirigenten: Es ist immer wieder erstaunlich, wie auch bei einer konzertanten Opernaufführung eine derartige Athmosphäre entstehen kann, wie sie bei der Premiere von La Gioconda herrschte. Dass die Solisten nicht neben dem Singen noch auf der Bühne agieren müssen, schafft Freiräume dafür, sich ganz auf den Gesang und die Gestaltung konzentrieren zu können; eine Möglichkeit die zur Freude des Publikums bei La Gioconda ausgiebig genutzt wurde.

    Mit Tatiana Plotnikova hat das Kieler Opernhaus eine Sängerin der Titelpartie gewinnen können, die die fordernde Rolle ganz selbstverständlich und ohne Primadonnenallüren auf die Bühne bringt. Nach der großen Arie "Suicidio!" bewältigt sie ihre lange Soloszene im vierten Akt ohne erkennbare Ermüdungserscheinungen und hat noch Kraft für die großen dramatischen Momente in den Ensembles. Besonders berührend gestaltet Christa Mayer die Rolle der blinden Mutter Giocondas. Ihre Klagerufe lassen erschaudern, gleichzeitig kann sie ihre Stimme auch mühelos über dem vollen Orchester erstrahlen lassen. Die dritte im Bunde der erstklassigen Sängerinnen ist Marina Fideli als Giocondas Rivalin Laura. Nach ihren großen Erfolgen in "Norma" und "Anna Bolena" sorgt Marina Fideli jetzt abermals in einer konzertanten Aufführung für große Momente. Neben makellosem Gesang beeindruckt sie mit Bühnenpräsenz und der Fähigkeit, die Emotionen der Laura besonders glaubwürdig darzustellen.

    Ein Glück, dass die Sänger ihren Kolleginnen in Musikalität und Können in nichts nachstanden. Jooil Chois kräftiger Bariton kann sich in der Rolle des Bösewichts Barnaba effektvoll in Szene setzen. Mit Mineo Nagata als Enzo steht dem Kieler Opernhaus ein Sänger zur Verfügung, der mit seinem Tenor wirkungsvoll auftrumpfen, sich aber auch in lyrischen Szenen wie der Arie "Cielo e Mar" entsprechend zurücknehmen kann. Vielversprechend ist auch das wohlklingende Debüt des neu engagierten Hye-Soo Sonn in der Rolle von Lauras Gatten Alvise.

    Mehrere kleinere Rollen werden von Steffen Doberauer und dem kurzfristig eingesprungenen Chan Il Seok übernommen, die solistisch und in den Ensembleszenen viel zur Abrundung des Abends beitragen. Der abermals gut präparierte Chor erntete zu Recht großen Applaus für seine überzeugende Leistung.

    Dass das Orchester nicht nur mit einem mit sichtlicher Spielfreude vorgetragenen "Tanz der Stunden" brillieren konnte, sondern auch bei solistischen Aufgaben und in der Begleitung der Sänger gänzlich begeisterte, ist auch das Verdienst eines Mannes, der sich über drei Stunden am Dirigentenpult sichtlich verausgabt hat: Johannes Willig führte mit seinem inspirierten Dirigat durch eine Vorstellung, der viele Besucher zu wünschen sind!

    -sema
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