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  • Tannhäuser

    2007.03.12 03:17

    석찬일 조회 수:975 추천:13



    verfasst von sema am Sonntag, 11. Mar 2007, 23:38 Uhr


    Die ungeteilte Zustimmung des Premierenpublikums war Generalmusikdirektor Georg Fritzsch und Regisseur Uwe Schwarz für ihre gelungene, teilweise provozierende Deutung von Richard Wagners Tannhäuser sicher. Bühnenbildner Norbert Ziermann sorgt zusammen mit der Kostümbildnerin Gabriele Jaenecke für klare, fast klassische Bilder und blitzschnelle Szenenwechsel ganz im Sinne der Vorlage, jedoch ohne den Staub vergangener Jahrzehnte. Ensemble, Chor und Gäste rundeten mit ihren großartigen Leistungen den Erfolg ab.

    Dass das Philharmonische Orchester und sein Chef am Ende der Vorstellung besonders gefeiert werden würden, war eigentlich schon nach der Ouvertüre klar. Der Generalmusikdirektor wählt zum Auftakt ein getragenes Tempo, das eine spannungsvolle Steigerung erlaubt, dämpft aber immer auch wieder das gewaltige Anschwellen des Orchesterklangs und arbeitet so gezielt die Kontraste zwischen den Teilen heraus, die für die fromme Welt der Pilger und das sinnliche Treiben im Venusberg stehen. So entstehen eindrucksvolle Klangbilder, bei denen von Unsicherheiten oder gar Verspielern trotz der anspruchsvollen Partitur nichts zu hören ist.

    Uwe Schwarz inszeniert den Tannhäuser mit ganz viel Verständnis für die Konflikte seiner Hauptfiguren. Tannhäuser hat bei der Venus den Duft der großen, weiten Welt gespürt, aber die Höhenflüge mit seiner Muse haben ihn auch tief erschöpft. Er sehnt sich nach der einfachen Welt seiner Vergangenheit, stellt aber fest, dass er über die enge und von hohlen Regeln und Ritualen bestimmte Vereinsmeierei der Sänger und Ritter auf der Wartburg bereits hinausgewachsen ist. Die altertümelnde Welt der auch schon mal als Jäger mit Thüringen-Standarte zum Gruppenfoto posierenden Ritter wird dabei deutlich karikiert, wenn im zweiten Akt der Hof des Landgrafs von Thüringen in erfundenen Roben mit Bier und Namensschildern zum Sängerwettstreit zusammenkommt. Die Halle schmückt bezeichnender Weise der Schriftzug "Eintracht, Ordnung, Frohsinn". Dass sich diese Kritik durchaus auch an die Kieler Theaterbesucher richtet, klingt in einem Beitrag im Programmheft an, wird vom begeisterten Publikum aber nicht krumm genommen. Zu sehr beeindruckt die poetische und schlüssige Umsetzung.

    Und auch an den sängerischen Leistungen gibt es wenig zu kritteln. Hermine May gibt in Kiel ihr Debüt als Venus und lässt mit satter Stimme und großer Bühnenpräsenz aufhorchen. Der Darsteller des Tannhäuser, Scott MacAllister, der in Kiel auch schon den Parsifal gesungen hat, reicht, was die Ausstrahlung angeht, zunächst nicht ganz an sie heran. Er ist aber klug genug, sich Kraftreserven für den dritten Akt aufzusparen, in dem er eine überzeugende Rom-Erzählung liefert und sich großen Respekt beim Publikum ersingt. Für die erkrankte Michaela Rams sprang Julia Neumann aus Münster für die Rolle des Hirten ein und begrüßte Tannhäuser elegant und mit einem schön gesungenen Hirtenlied im inszenierten Naturidyll an der Wartburg. Johannes An, Jooil Choi, Steffen Doberauer und Matthias Klein sind eine üppige Besetzung für die kurzen Sängerrollen und auch Hans Georg Ahrens erfreut mit einem kultivierten und spielfreudigen Landgrafen. Schmerzliche Melancholie in seiner unglücklichen Liebe zur unerreichbaren Elisabeth strahlt Mirko Janiska als Wolfram in seinem Lied vom Abendstern aus. Und auch ein weiteres Rollendebüt glückte Claudia Iten mit ihrer ersten Elisabeth. Die kürzlich erst ins Sopranfach gewechselte Sängerin ließ dabei darstellerisch und stimmlich wirklich keine Wünsche offen.

    Eine besondere Bank im Tannhäuser sind natürlich auch die Chorszenen, die vom Opern- und Extrachor nicht nur mehr als ansprechend gesungen wurden. Vor allem die Pilgerchöre im ersten und dritten Akt überraschen durch originelle optische Lösungen, die in der Beleuchtung von Martin Witzel große Wirkung entfalten.
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