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  • Freischütz

    2003.11.25 17:00

    석찬일 조회 수:1634 추천:27

    Bösartig und bedrohlich, aber brilliant, präsentiert sich die aktuelle Inszenierung von Webers "Freischütz" im Kieler Opernhaus. Erbarmungslos beleuchtet die Regie von Frank Hilbrich gesellschaftlich Rituale, schenkelklopfenden Alkoholismus und biedere Vereinsmeierei. Kein Hauch von niedlicher Harmlosigkeit liegt mehr über der Handlung - offenbar sehr zum Unmut des Kieler Premierenpublikums, das in Sachen Buhrufe neue Höhen erreicht!

    Das Philharmonische Orchester spielt unter der Leitung des Neuen Generalmusikdirektors Georg Fritzsch transparent und dynamisch uns setzt bereits bei der Overtüre Maßstäbe. Noch während des Vorspiels hebt sich der Vorhang über der kargen Einheitsbühne von Hugo Gretler, auf der der Darsteller des Max sich vor einem Bild seiner zukünftigen Braut Agathe in Albträumen windet.

    Was für ein Versager er ist, wird ihm gleich zu Beginn vom Chor der Jäger klar gemacht, der ihn in plumper Uniformität zum Außenseiter stempelt. Kein Wunder, dass Max auf Abwege gerät und sich in der Wolfsschlucht von Kaspar in die Schwarze Magie einweihen lässt. Sein Schicksal dunklen Mächten anzuvertrauen, scheint ihm die einzige Möglichkeit, die Traditionen zu erfüllen, Agathe zu heiraten und in bürgerlicher Zweisamkeit Teil der Gesellschaft zu werden. Als er nach allerlei Pech und Missgeschicken kurz davor ist, in die ehrbare Gesellschaft aufgenommen zu werden, zieht er es vor, sich eine der Kugeln, die bereits von Beginn des Stücks an auf seinem Hemd angebracht sind, in den Kopf zu jagen...

    Recht so! Denn in Frank Hilbrichs Umsetzung weicht die Jägerromantik dem Gruppendruck und Konformitätszwang in einem spießigen Schützenverein. Alkohol fließt in Strömen und verwandelt das (außerordentlich schön gesungene) Lied vom Jungfernkranz in einen Polterabendspaß, dem die von düsteren Ahnungen geplagte Agathe genauso wenig zuhören mag wie Max dem Jägerchor.

    Realität, Traum und Wahn mischen sich auf der im Bühnenraum stets präsenten Wolfsschlucht und treiben die Protagonisten zum blutigen Ende, wenn sie sich nicht in das Schunkeln und Marschieren der bürgerlichen Gesellschaft einreihen wollen, die ihre Waffen immer mit sich führt und nicht zögert, sie gnadenlos auf Abweichler zu richten.

    Der schlüssigen interessanten Inszenierung mochte ein Großteil des Premierenpublikums offensichtlich nicht folgen. Irritation und lauter Protest richteten sich in erster Linie gegen das Regieteam, das die Kostümbildnerin Ines Rastig mit ins Konzept passenden , aber vor allem in Fall der Agathe nicht immer vorteilhaften Kostümen komplettierte. Wo das Publikum schon am Brüllen war, bekam gleich noch der Darsteller des Max, Mehrzad Montazeri, sein Fett weg. Zwar konnte er sein Stimme am Premierenabend nicht immer frei führen, aber er bewältigte die Partie achtbar und kann in den kommenden Vorstellungen hoffentlich noch zeigen, warum man ihn für diese Rolle engagiert hat, die er darstellerisch eindrucksvoll verkörpert hat.

    Jooil Choi als Kaspar und Michaele Ische als Ännchen konnten das Publikum besser von ihren Qualitäten überzeugen. Trotz heldenhaftem - aber nicht immer erfolgreichen - Kampf mit den Tücken der deutschen Aussprach ließ vor allem Jooil Choi mit seiner kräftigen Stimme aufhorchen. Michael Ische nimmt durch Wohlklang und überzeugende Darstellung für sich ein. Dank der Inszenierung hatte sie auch die Lacher auf Ihrer Seite. Zu Recht heimst Bettina Jensen als Agathe den größten Publikumszuspruch ein. Neben traumhaft schönem Gesang macht sie auch im Lippenstiftduell mit Ännchen eine gute Figur.

    Abgerundet wird das Ensemble durch Jörg Sabrowski, Atiila Kovács, Trond Gudevold und Simon Pauly, die mit dem wie immer hochklassig singenden und spielenden Chor über alle Höhen und Tiefen der Bühne kraxeln.

    Nächste Vorstellungen: 23.11.03, 05., 21., 26.12.03

    (Marcus Semerau)
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