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  • Will Eis zum Schmelzen bringen: Giovanna Casolla Foto Struck

    Kiel – Gerade hat sie in Peking die Turandot gesungen, in einer Fassung, deren Schluss von einem chinesischen Komponisten stammt. Jetzt bereitet Giovanna Casolla die Partie für die Kieler Premiere vor, für sie erstmals in der Final-Version von Luciano Berio. „Bei ihm ist die Sopran-Partie viel schwieriger zu singen, denn sie folgt dem typischen Berio-Stil“. Dennoch bleibt die Vorliebe für diese Figur bei ihr ungebrochen.
    Giovanni Casolla und Turandot – das ist wie eine Schwesternliebe auf Lebenszeit. Stand für die in Neapel geborene Sopranistin neben anderen zahlreichen Rollen des italienischen Fachs die Tosca im Zentrum, ist ihr seit gut zehn Jahren die chinesische Prinzessin am nächsten gerückt. „Die Partie ist ungeheuer anspruchsvoll“, beschreibt sie die besonderen Herausforderungen, „sie liegt sehr, sehr hoch, verlangt aber in der Mittellage und in der Tiefe Kraft für die ganze Dramatik“.
    Nach Giovanna Casollas Auffassung steckt in der Märchengestalt mehr als die „eisumgürtete Prinzessin“. Puccinis Musik mache aus ihr „eine Persönlichkeit, die sehr gefühlvoll ist, vielleicht noch empfindsamer als die Sklavin Liu“. Sie hätte nie den Mut, sich selbst das Leben zu nehmen, sie sei vielmehr ängstlich, „die abweisende Kälte, mit der sie sich selbst umgibt, braucht sie als Schutzmauer, als einen Art Verteidigung“. Von Anfang an habe sie diese Bühnenfigur darum geliebt. „Ich brauche das, um die Partie singen zu können. Denn sonst kann man nicht die Dramatik entwickeln, die sich bei der Aufführung entladen muss“.
    Wien, Paris, Berlin, München, London, Brüssel, Buenos Aires, Tokio – Giovanna Casolla hat an vielen großen Häusern gesungen, die Mailänder Scala und die Met in New York wurden zu Zentren ihrer Gesangskunst. Und nun Kiel? „Dahin hat mich das Versprechen von Operndirektor Reinhard Linden gelockt, der mir gesagt hat, dass man hier in familiärer Umgebung und künstlerischer Harmonie arbeiten kann“. Darin ist die Starsopranistin nicht enttäuscht worden. Mit Regisseur Uwe Schwarz sieht sie sich in „perfekter Übereinstimmung“ und verdankt ihm „wunderbare, neue Ideen“ für die Rolle. Und mit dem musikalischen Leiter Johannes Willig verbindet sie „eine wunderbare Harmonie“. Zwischen einer Primadonna und ihrem Dirigenten müsse das so sein, sagt Giovanna Casolla. „Ohne Liebe funktioniert das nicht.“ ...
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