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  • Kirchners „Ghetto / Savonarola“ als opulenter Halbtotentanz uraufgeführt

     

     

    Christian Strehk | kn | 01.05.2011

     

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    Kiel - Mit lang anhaltendem Beifall ist im Kieler Opernhaus der Komponist Volker David Kirchner für die Uraufführung seines Einakters Savonarola gefeiert worden. In der Regie von Andrej Woron, unter der musikalischen Leitung von GMD Georg Fritzsch und in Kombination mit dem von Lars Scheibner choreografierten Musiktheater Ghetto verfehlen die Ton- und Szenenbilder ihre Wirkung nicht.


    Im Fegefeuer ist was los. Das lernt man schon bei Hieronymus Bosch. Und das „szenische Purgatorium“ Savonarola soll da in der Kieler Produktion nicht zurückstehen. Der Regisseur und Ausstatter Andrej Woron verwandelt die Geschichte des mittelalterlichen Religionseiferers Girolamo Savonarola in eine Wunderkammer voller Alptraumbilder. Gerade noch imponiert das hehre Strebewerk einer Kathedrale, da wendet sich das Bild und zeigt uns die ätzende Verderbtheit allen menschlichen Gewürms.

    Jörg Sabrowski skandiert Savonarolas melodramatische Besserwissereien hervorragend. Marek Wojciechowski lässt den verfeindeten Papst und den weltfremden Künstler Michelangelo dröhnen. Gesungen und agiert wird ohnehin sehr ordentlich. Und auch die orchestrale Seite der lodernden Kirchnerschen Ausdrucksmusik, von Georg Fritzsch und den Philharmonikern lustbetont und teilverstärkt umgesetzt, liebt das unmittelbar Plastische. Da wird meist in dunklen Farben georgelt.

    Manchmal gönnt uns Volker David Kirchner sogar harmonische Auflösungen alles Dissonanten in himmlisches Wohlgefallen. In dem opulenten Assoziationsgewirr mit Kreuzigungssymbolik, Karnevalistik und Kunstverehrung ist die Botschaft nicht zu überhören: „Memento mori!“ – gedenke, dass du sterblich bist.

    Der Oper vorgeschaltet und zugleich szenisch mit ihr verquickt ist eine weitere Vorhölle: Die Tänzer des Choreografs Lars Scheibner sind sterbensweiß gekalkte Kreaturen, deren Zug aus dem jüdischen Ghetto abfährt. Da hilft kein Drehen und Sichwinden, kein kleines Hochzeitsglück und kein letztes Schtetl-Tänzchen. Da regiert Gevatter Tod.

    Transformiert in eine Todesengel-Knabenstimme und sehr eindrucksvoll gesungen von Pablo Menge, meldet sich der Leiermann Franz Schuberts zu Wort. Die Szene will auch dazu unbedingt Unsagbares sagen: Ein Schuljunge spielt mit Insekten und Würmern das ewige Gesetz vom Fressen und Gefressenwerden durch... Gut gemeint, gut gemacht und gut für Diskussionen.

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