Der kleine Rauhaardackel war noch ein Welpe, als er zu uns kam.
Wie alle Hundebabys sah er sehr niedlich aus.

"Wie soll er denn heißen?", fragte Vati und schaute uns Kinder fragend an.
Wir hatten eine ganze Menge Vorschläge, aber immer war irgendeiner dagegen.
Da schlug Mutti vor, wir könnten ihn ja Murkel nennen.
Den neue Namen hatte sie aus einem Buch.
Diesmal waren alle einverstanden.
Der neue Namen passte gut zu unserem kleinen Dackel.
Denn er machte immer so murkelige Geräusche, wenn er sich in seinem Körbchen zurechtkuschelte.
Es dauerte immer eine Weile, bis der kleine Dackel endlich lag.
Erst musste er sich dremal drehen und senen Schwanz in die richtige Stellung bringen.
Zum Schluss schnaufte er noch einmal tief, und dann schlief er ein.

Vati erzählte uns, dass Murkel ein reinrassiger Dackel sei.
Er zeigte uns den Zuchtpass, in dem die Eltern unseres kleinen Hundes eingetragen waren.

"Guck mal, er heißt ja in Wirklichkeit Quax von der Wacholderheide", rief Michael.
"Warum haben wir ihn denn nicht Quax genannt?"
Mutti erwiderte: "Quax, Quax! Das kann ich doch nicht rufen. Ich quake doch nicht wie ein Frosch hinter ihm her!"

Nein, da klang Murkel doch viel besser.
Unser kleiner Hund hörte auch bald auf seinen neuen Namen.
Wenn er hören wollte!
Als der kleine Dackel heranwuchs, wurde er immer eigensinniger und ungehorsamer.
Da konnten wir "Murkel, komm her!" rufen, so viel wir wollen.
Wenn Murkel etwas zum Schnüffeln gefunden hatte, war er plötzlich schwerhörig.

Einmal waren wir alle zusammen in der Stadt.
Murkel ging an der Leine, doch an jeder Ecke blieb er stehen, um zu schnüffeln.
Keiner konnte ihn wegziehen.
Obwohl das Halsband ihm schon die Gurgel zuschnürte, ließ er nicht locker.
Mutti rief immer wieder: "Nun komm schon, Murkel! Murkel!!!"
Doch irgendwann verlor sie die Geduld.
Sie brüllte ganz laut "Du blöder Willi!"
Und siehe da, unser Dackel kam angelaufen und war den Rest des Tages lieb und folgsam.

Wir haben sehr gelacht und ihn dann nur noch Willi genannt.
Auf diesen Namen hörte unser Dackel von diesem Tag an - na ja, wenn er hören wollte!
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