Jeden Morgen stand Mutti als Erste auf und ließ den kleinen Dackel Willi in den Garten, damit er sein Geschäft erledigen konnte.
Dann bekam Willi sein Frühstück.
Erst danach ging Mutti herum und weckte uns alle.
"Aufstehen, anziehen, in die Schule gehen", rief sie durchs ganze Haus.
Das galt auch für Vati, der war nämlich Lehrer und musste wie wir zur Schule.

Eines Morgens im Dezember jedoch kam sie ins dunkle Wohnzimmer, wo Willis Körbchen stand.
Doch Willi kam ihr nicht wie gewöhnlich schwanzwedelnd entgegen.
Er war überhaupt nicht da!
Mutti suchte ihn im ganzen Haus.
Sie machte sich große Sorgen, weil sie ihn nirgends finden konnte.
Alle Türen waren geschlossen und die Fenster auch, klar, es war doch Winter.
Wo war Willi bloß. er konnte sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben?

Aufgeregt ging sie ins Schlafzimmer, wo Vati noch schlief.
Er hatte sich ganz unters Bettzeug verkrochen, nur der dunkle Bart schaute noch heraus.
Aber was war das?
Auf der anderen Seite schaute auch ein dunkler Bart unter der Decke hervor!
Mutti musste lachen.
Jetzt wusste sie, wo Willi steckte.

Aber welcher Bart gehört nun zu Vati, und welcher war von Willi?
Dazu kam noch, dass beide Bärte laut schnarchten.

Sie lief rasch und weckte uns Kinder.
"Kommt schnell mit, aber leise!"
Dann standen wir an Vatis Bett und sahen, was los war.

Sabine flüsterte: "Ist doch klar, das da ist Willi!" und zupfte an einem der Bärte.
"Was ist denn los?", brummte Vati verschlafen.
Er war sehr erstaunt, als er merkte, dass wir alle an seinem Bett standen.

Willi wachte auch auf, wedelte aufgeregt mit dem Schwanz und freute sich.
Warum Willi in Vatis Bett gekrochen war, konnten wir uns denken.
Ihm war es in seinem Körbchen wohl zu kalt geworden, so ganz allein.
Da hatte er sich einfach an Vatis warmem Rücken aufgewärmt.
Unser Willi war wirklich der klügste Hund der Welt!
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