Es hatte über Nacht geschneit.
Willis erster Schnee!
Wir alle waren neugierig, was er wohl machen würde, wenn er die neue weiße Welt sah.
Mutti öffnete die Haustür, um ihn hinauszulassen, und wie immer sauste Willi unter großem Gebell los.
Doch dann blieb er plötzlich stehen und war still.

Was war das?
Willi schnupperte vorsichtig.
Er traute sich zuerst nicht, mit der Pfote in das weiße, kalte Zeug zu treten.
Er winselte und lief dort, wo der Schnee begann, hin und her.

Wir versuchten ihn zu beruhigen: "Komm doch, Willi, der Schnee tut dir nichts!"
Irgendwann merkte Willi, dass der Schnee nicht gefährlich war.
Er tapste los und zog dabei die Pfoten an, wie ein Storch im Salat, nur mit kurzen, krummen Beinen!
Das sah sehr drollig aus.
Wir liefen mit ihm in den Garten, dort wälzte sich Willi erst einmal ausgiebig und grunzte, als es sich gut anfühlte.
Er hopste durch den tiefen Schnee und ließ seine langen Schlappohren flattern.
Wir lachten, denn er sah wie ein kleiner Hase aus.

Ganz plötzlich blieb Willi stehen und stach mit seiner spitzen Schnauze in die weiche Masse.
Er schnaufte laut, sicher hatte er Schneeflocken in die Nase bekommen.
Bald wussten wir, warum Willi immerzu den Kopf in den Schnee stupste.
Er hatte eine Maus im Mauseloch gewittert und versuchte die Spur zu finden.
Aber er fand keine, auch nicht, als er wie wild zu graben begann.
Der Schnee färbte sich braun vor der Gartenerde, und im Nu sah unser Garten wie ein Schlachtfeld aus.
Mutti war gar nicht erfreut, als sie hinaussah.
Sie rief uns herein.

Vor der Tür mussten wir uns die nassen schmutzigen Schuhe ausziehen.
Mutti rubbelte währenddessen Willi sauber.
Plötzlich lachte sie laut auf.
Sie zeigte uns den Grund.
An Willis Bauchzotteln hingen hauter kleine Eiszapfen.
Manche waren sogar richtig lang und klingelten bei jedem Schritt aneinander.

Als Willi dann in seinem Körbchen lag, leckte er noch lange seine Pfoten, bis sie wieder warm waren.
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