Wenn Pia schlafen geht

Pia ist fünf und schon ein ziemlich großes Mädchen, denn sie kann schon alleine zu Bett gehen. Darauf ist sie richtig stolz. Doch, ehrlich gesagt, geht sie gar nicht alleine schlafen. Meistens ist Kuschi bei ihr, der kleine weiße Bär. Die beiden lesen zusammen noch eine Gutenachtgeschichte und schlafen dann friedlich in Pias großen Bett ein. Das ist fast jeden Tag so.

Aber es gibt auch verrückte Tage, da ist alles ganz anders. Neulich zum Beispiel wurden ein paar andere Kuscheltiere ganau gleichzeitig mit Pia und Kuschi müde. Schnuffi, der Hund, und Schnurri, die Katze, wollten mit ins Bett. Na gut, dachte Pia, das Bett ist ja groß genug. Aber kaum hatte Pia sie aufs Kopfkissen gelegt, da riefen auch Pelle, der Affe, das Nilpferd Walter, der Pinguin Charly, die Schildkröte Rita und die drei kleinen Hunde Kläff, Wuff und Strolch nach ihr. Alle waren müde und wollten mit schlafen gehen. In einem Korb trug Pia sie zum Bett. Na gut, dachte Pia, das Bett ist ja groß genug, da dürfen heute einmal meine Tiere bei mir schlafen, auch Kneck, die Haselmaus, der Teddy Jörg und Teddy Knusper, Tiger Tom und Pias erstes Kuscheltier, das kleine weiße Pferdchen, das keinen Namen hatte, aber vom vielen Schmusen schon ganz abgegriffen aussah.

Und dann waren da noch die Puppen, die große Klara, die kleine Moni und die drei niedlichen Geschwister Toni, Theo und Tina, die Oma gestrickt hatte. „Puh, geschafft“, sagte Pia und wollte mit Kuschi ins Bett steigen. Aber da war ja gar kein Platz mehr! Das Bett war wohl doch nicht groß genug.

„Rauswerfen können wir sie nicht wieder“, meinte Pia. „Also schlafen wir heute bei Mami!“ Kuschi nickte beifällig mit dem weißen Kopf. Schnell liefen die beiden hinüber in Mamis Zimmer und legten sich unter das frische, weiße Federbett.

Als Mama später zum Gutenachtsagen kam, staunte sie nicht schlecht, als sie Pia und Kuschi im falschen Bett entdeckte. Pia nuschelte nur im Halbschlaf: „Tut mir leid, Mami! In meimem Bett war es einfach zu voll!“


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[Der Roller ist weg]
Schwager und Steinlein Verlag Gmbh, Köln
Text von Corinna Hautz und Franz Forsbacher
Illustrationen von Dorothea Tust
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